Faschisten fragten die Frau des Bäckermeisters von Platt, ob sie zu Mussolini oder Hitler halte. Die Frau war in großer Verlegenheit und sagte, daß man schon doch zu Mussolini halten müsse, da man schon einmal bei Italien sei. Indessen hielt sich ihr sechsjähriger Sohn am Rock der Mutter und rief: „Heil Hitler!“ Karl Gögele, Eintrag vom Februar 1935
1919 wird Südtirol Teil Italiens, drei Jahre später ergreift Mussolini die Macht. Was folgt, ist die systematische Unterdrückung von Sprache, Kultur und Lebensweisen – besonders schmerzhaft im ländlichen Raum. Mit wachem Blick hält Dekan Karl Gögele diese Umbruchzeit in seiner Pfarrchronik fest. Woche für Woche beschreibt er, wie das faschistische Regime immer tiefer in Gesellschaft und Verwaltung eindringt. Durch kluges Taktieren widersetzt er sich, sieht sich allmählich aber auch mit den Gefahren des heraufziehenden Nationalsozialismus konfrontiert.
» Mit einem Vorwort von Stefan Lechner
» Aktuell relevant: Einblicke in die Mechanismen des Faschismus
» Beeindruckende Abbildungen der Bauernhöfe und des Dorflebens, faschistischer Inschriften und Infrastrukturbauten