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Ungleichheit an der Grenze
  • 373-DE
  • 978-88-7283-373-5

Die Studie „Die unsichtbare Grenze“ von John W. Cole und Eric R. Wolf (engl. Originaltitel: The Hidden Frontier. Ecology and Ethnicity in an Alpine Valley. New York, London 1974) beschreibt die bäuerliche Gesellschaft der nur wenige Kilometer auseinanderliegenden Dörfer Tret und St. Felix in den Sechzigerjahren. Das eine Dorf wird von nonessprachigen Trentinern, das andere von deutschsprachigen Südtirolern bewohnt. Die Untersuchung behandelt Ethnizität, Identitäts- und Nationsbildung – eingebettet in die historisch-anthropologische Betrachtung der ökologischen Rahmenbedingungen. Die Genese der Ethnizität erklärten die Autoren nicht nur durch die politischen Verhältnisse, sondern auch durch die Strukturen und Praktiken des Zusammenlebens, des Tausches und der Reziprozität, durch Analyse der Kommunikationsformen, der Arbeitsteilung sowie der gesellschaftlichen Ein- und Ausschlüsse, die das Erbrecht mit sich bringt.

Doch wie sieht die Situation heute aus? Eine interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe der Universität Wien hat die Dörfer nach vierzig Jahren wieder besucht. Ihr Befund: Die von Cole und Wolf beschriebene Grenze ist in Bewegung, sie verschiebt sich, und zwar basierend auf wachsender Ungleichheit.

Rezensionen:

Die Publikation bringt interessante Ergebnisse und Einsichten, sowohl für das untersuchte Berggebiet wie auch für den Klassiker von Cole und Wolfe. Der Sammelband ist ein schönes Zeugnis für das österreichische Interesse.
Jon Mathieu - Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie

Erstaunlich und erschreckend daran ist, wie unterschiedlich sich zwei Orte mit denselben landwirtschaftlichen und ökologischen Voraussetzungen entwickeln.
Petra Kerschbaumer - Zett

Vor allem wenn man betrachtet, dass „Ungleichheit an der Grenze“ aus einer Lehrveranstaltung resultiert, ist der Band beeindruckend - hinsichtliche seiner Qualität und des dahinter stehenden Engagements der beiden Herausgeberinnen und der Studierenden. Was so gerne an Sammelbänden kritisiert wird, nämlich, dass sie inhaltlich wenig kohärent und beliebig seien, ist diesem Buch keinesfalls vorzuwerfen. Durch die wiederholten Bezugnahmen auf das Buch von Cole und Wolf, die wiederholten Beschreibungen der Orte Tret/St. Felix und der Grundzüge ihres Wandels während der letzten 40 Jahre sind die Texte auch jeder für sich lesbar und verständlich. Der Band ist ein gelungenes und nachahmenswertes Beispiel für das Ineinandergreifen von Forschung und Lehre.
Nikola Langreiter - Geschichte&Region

Ungleichheit an der Grenze
373-DE
978-88-7283-373-5

Scheda tecnica

13,5 x 21 cm | 224 pagine
Margareth Lanzinger
Edith Saurer
(a cura di)
Brossura con alette
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