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Nirgends mehr daheim
  • 145-DE
  • 978-88-7283-145-8

Das dieser Edition zugrundeliegende Manuskript aus dem Nachlass Paul Tschurtschenthalers wurde 1995 von Josef Gasteiger in Bruneck antiquarisch erworben. Der ursprünglich geschlossene Nachlassbestand ist heute stark zersplittert: Er befindet sich teilweise im Besitz der Familie wie in privater und öffentlicher Hand.

Das Tagebuch bildet den größeren Teil einer Serie von Tagebüchern, die Tschurtschenthaler offensichtlich in der Absicht angelegt hatte, Ereignisse von Alltag und Politik im Raum Bruneck, aber auch darüber hinaus in dokumentarischer Form aufzuzeichnen. Vordringliches Anliegen des Tagebuchschreibers scheint es gewesen zu sein, die Herrschaftspraxis des faschistischen Regimes in seiner örtlichen Ausprägung anhand markanter Details, insbesondere die alltäglichen Repressalien und Schikanen, aber auch die Reaktionen und Verarbeitungsformen der Bevölkerung zu beschreiben.

Das Tagebuch ist unvollständig. Es fehlen große Teile des Jahres 1937, ebenso der Schlussteil des Jahres 1939 und die Jahrgänge 1940/41 bis zum Tode Tschurtschenthalers. Damit sind zwar die Aufzeichnungen zu zentralen Zeitabschnitten nicht erhalten, trotzdem eröffnen die vorhandenen Chronikteile einen umfassenden Blick auf die Perspektive und Wahrnehmungsweise des Autors. Ihr Vorzug ist eine aus unmittelbarer Anschauung gewonnene Alltagsbeobachtung von hoher Dichte, vertieft durch eindringliche Reflexionen vor dem Hintergrund der persönlichen Werthaltungen des Autors. Die jahrzehntelange Erfahrung als landeskundlicher Publizist und der berufliche Hintergrund des Juristen sind im Text durchgehend fassbar. Das Ergebnis ist kein Text von formaler Geschlossenheit, es handelt sich vielmehr um Notate von hoher dokumentarischer Qualität, in denen immer wieder die Emotionen des Autors in kontrollierter Form anklingen. Familiär-private Vorkommnisse und Verhältnisse spart der Verfasser weitgehend aus, bezieht jedoch das Szenario von Familie und persönlichem Verkehrskreis immer wieder ein.

Rezensionen:

Ein aufwühlendes Zeitzeugnis, das jetzt erstmals vorliegt. Es ist nicht aus der Erinnerung entstanden, sondern aus dem unmittelbaren Erleben. Ein reicher Bildteil und ein ausführliches Register ergänzen dieses Dokument.
Katholisches Sonntagsblatt

Nirgends mehr daheim
145-DE
978-88-7283-145-8

Scheda tecnica

16,5 x 24,5 cm | 240 pagine
Paul Tschurtschenthaler
Josef Gasteiger
Cartonato con sovraccoperta
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